(K)ein Gespür für Zahlen (Buchrezension)

Ihr wisst, ich liebe es Bücher über das Thema Lernen zu lesen.

Einige gute Bücher zu diesem Thema, die ich in den letzten Jahren lesen durfte waren:

  • Grit von Angela Duckworth
  • Selbstbild von Carol Dweck
  • Moonwalking with Einstein von Joshua Foer
  • Top Die Wissenschaft von den besten von Karl Anders Ericcson (eines der beesten)
  • Das Merk ich mir von Peter C Brown (definitiv das Beste)
  • Neues Lernen von Benedict Carey
  • The First 20 Hours von Josh Kaufman
  • Erfolg braucht kein Talent (der Hammer)

und (K)ein Gespür für Zahlen hat definitiv das Potenzial in meine Hall of Fame einzuziehen.

💡 Der diffuse Modus

Mein größtes Learning ist, dass die Autorin zwischen einem fokussierten und einem diffusen Modus unterscheidet. Ein Konzept, das uns bereits bei Chris Bailey: Hyperfocus begegnet ist. Grob bedeutet es: Wenn du dich 100% auf eine Sache konzentrierst, bist du im Fokus-Modus.

Wenn du aber deine Gedanken schweifen lässt, arbeitet dein Gehirn im Hintergrund an Aufgaben ohne dass dir das wirklich bewusst ist.

Ein Konzept, das uns schon in anderen Büchern begegnet ist, das es sich aber ins Gedächtnis zu rufen lohnt.

Der effiziente Weg, um an schwierige Aufgaben heranzugehen ist daher, dass wir zunächst einmal so lange an ihnen arbeiten, bis wir nicht mehr weiterkommen und dann am Besten etwas anderes machen. Während wir andere Hirnteile beanspruchen (zum Beispiel beim Playstation spielen oder bei sozialen Kontakten) arbeitet das Gehirn im Hintergrund weiter an der Lösung. Wenn wir uns dann später noch einmal an die Aufgabe setzen, sind die Erfolgschancen deutlich höher und auch unser Lerneffekt steigt.

Das ist für mich schon die wichtigste Erkenntnis aus dem Buch. Wenn man nur das mitnimmt, hat sich das Buch definitiv gelohnt.

Die Autorin geht natürlich noch ein bisschen weiter. Sie beschreibt ihren eigenen Leidensweg mit der Mathematik, erklärt, dass sie anfangs keine gute Schülerin war, aber dann im Studium ihre Liebe zu naturwissenschaftlichen und technischen Fächern gefunden hat.

Doch ich finde das Buch greift hier ein bisschen zu kurz. Denn die Strategien lassen sich auf alle Fächer anwenden, nicht nur auf solche mit mathematischen Problemen.