Way of the Wolf


Ich liebe die Bücher von Jordan Belfort. Falls du den Film „der Wolf der Wallstreet“ noch nicht gesehen hast (gibt es wirklich noch Menschen, die das nicht getan haben?) dann tu es. Und lies danach das Buch. Das Buch „Der Wolf der Wallstreet“ (auf dem der Film übrigens basiert, was für eine Überraschung) ist ein Meisterwerk. Ich liebe alles daran. Am meisten aber Belforts originellen Schreibstil. 

Einige Zeit nach seinem ersten Buch „Der Wolf der Wallstreet“ erschien das Buch „Die Jagd auf den Wolf der Wallstreet“ und einige Zeit später „The Way of the Wolf“. Dieses Buch ist inzwischen auch auf deutsch erschienen und wurde mir freundlicherweise vom Finanzbuchverlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Natürlich musste ich es lesen. 

Es handelt davon, wie wir bessere Verkäufer werden. Doch nicht nur das. Es zeigt uns, wie wir bekommen was wir wollen. Denn im Grunde sind wir alle Verkäufer. Wir verkaufen unsere Ideen, unsere Werte, unsere Arbeit. Das klingt irgendwie zweideutig, ja fast schon anrüchig. Doch es ist so. Jedes Gespräch, dass wir führen ist eine Verhandlung und ein Verkauf. Es ist ein Tausch. Wenn wir etwas von jemandem wollen, tauschen wir das was wir haben, gegen das was wir wollen. Ein guter Verkauf entsteht dadurch, dass das was ich habe (in den meisten Fällen ein bestimmter Betrag an Geld) für mich einem niedrigeren Wert entspricht als das Tauschobjekt meiner Begierde. Dadurch entsteht ein gutes Geschäft. 

Jordan Belfort ist ohne Frage ein Top Verkäufer. In seinem Buch gibt er sich ein stück weit reumütig. Er erklärt, er habe mit manipulativen Techniken seiner Vergangenheit nichts mehr zu tun und es sei unmoralisch Menschen zu etwas zu überreden, was ihnen keinen Nutzen bringt. Das muss er natürlich immer wieder hervorheben, sonst wäre der Shitstorm vorprogrammiert. In wie weit das wirklich seiner aktuellen Einstellung entspricht, lässt sich natürlich nicht überprüfen.

Meine persönlichen moralischen Grenzen zum Thema Manipulation sind hier eher etwas weiter gesteckt. Für mich sind psychologische Techniken ein Werkzeug und es liegt in unserer ureigenen Verantwortung zu entscheiden, ob wir dieses Werkzeug zum guten oder zum schlechten verwenden können. So ist für mich auch ein Brotmesser per se keine gefährliche Waffe, sondern ein nützliches Tool. 

J.B. beschreibt sich selbst als geborenen Verkäufer. Möglicherweise ist er das, möglicherweise nicht. Er erklärt aber auch, dass er in der Lage sei jedem sein Verkaufssystem beizubringen. Das hat er mit seiner Firma auch zu Genüge bewiesen, denn wie wir heute wissen beschäftigte er eine ganze Reihe von Top Verkäufern, die in der Sahara Sand und am Nordpol Kühlschränke verkaufen konnten. Und häufig holte er sie direkt von der HighSchool. Er war nicht auf der Suche nach Talenten. Sondern er suchte ganz normale Menschen, die einfach bereit waren ihm ihr vertrauen zu schenken und hart zu arbeiten. 

Das macht das Buch auch wirklich interessant. Natürlich habe ich es auch genossen, sein erstes Buch „Der Wolf der Wallstreet“ zu lesen. Es macht einfach Spaß sich diesen ausschweifenden, schnelllebigen Lebensstil vorzustellen. Doch am Ende fragen wir uns doch immer: was ist für mich drin? Und: Wie kann ich dieses Wissen nutzen?

In seinem Buch „The Way of the Wolf“ erklärt Jordan Belfort, welche Elemente einen erfolgreichen Verkaufsabschluss ausmachen. Wie wichtig Tonalität und Körpersprache, aber auch das richtige Wording dabei sind. Insgesamt durchaus lesenswert. Das Buch enthält einige Elemente, die ich vorher noch nicht in anderen Verkaufsratgebern gelesen habe. Aber selbstverständlich hat auch er das Rad nicht auf ganzer Linie neu erfunden.